Wiener Melange

Wiener Melange & Co. – das kleine Wiener Kaffee-Einmaleins

 

Die Wiener Melange gehört zur traditionellen Wiener Kaffeehauskultur wie der Wiener Walzer zum Neujahrskonzert. Sie ist gleichzeitig Klassiker wie zeitlos, beliebt bei Kennern wie bei Neueinsteigern. Doch worin besteht das Geheimnis der Wiener Melange? Warum schmeichelt diese Kaffeespezialität fast jedem Gaumen?

Melange bedeutet auf Französisch „Mischung“. Es ist daher nicht allzu schwer zu erraten, dass es sich bei der Wiener Melange um einen Kaffee-Milch-Mix handelt. Und so wird dieser in Wien definiert: 

Man nehme einen langen Espresso, gebe in der gleichen Menge aufgeschäumte Milch dazu und fülle den Rest der Tasse mit Milchschaum. Konkreter: ein Achtelliter schwarzer Kaffee, ein Achtelliter Milch, dazu Schaum. In stilsicheren Häusern wie dem Wiener Traditionscafé Hummel im Herzen der Josefstadt wird die Wiener Melange in der dickwandigen Tasse oder – weniger üblich – im Glas serviert. In manchen Cafés beziehungsweise auf Wunsch wird der
Milchschaum mit einer Prise Kakaopulver dekoriert. 

Wichtig ist natürlich, dass bei der originalen Melange in Wien niemals Schlagobers (für unsere deutschen Besucher und User: Schlagsahne) statt des Milchschaums verwendet wird: dies wäre nämlich dann ein „Franziskaner“, eine weitere österreichische Kaffeespezialität.

Wiener Melange vs. italienischem Cappuccino

 

Und wie grenzt sich die Melange zum Cappuccino ab? Letzterer wird mit einem höheren Anteil an Milchschaum kredenzt, während die Wiener Mischung nur eine Schaumkrone trägt. Darüber hinaus wird die italienische Variante tendenziell mit starkem Espresso zubereitet, während für die Melange eher milder Kaffee verwendet wird – was zu seiner sanften Verträglichkeit beiträgt.

Ein Blick in die Schätze der Wiener Kaffeehauskultur, die ebenfalls in Ihrem zweiten Wohnzimmer geboten werden:

Der Mokka, auch bekannt als „Kleiner Schwarzer“: Er ist der kleinste Baustein, auf dem alle Kaffeekreationen basieren – ein schwarzer Kaffee ohne Milch oder Zucker. Wird er mit heißem Wasser (vorzugsweise separat serviert) gestreckt, wird er zum „Verlängerten Schwarzen“. Ein Großer Schwarzer wiederum ist ein doppelter Kleiner Schwarzer. 

Wird Kaffeeobers beigemischt, wird aus den oben genannten entweder ein Kleiner Brauner oder ein Großer Brauner. 

Schwarzer Kaffee im Glas mit etwas Wasser gestreckt plus eine üppige Portion Schlagobers ergibt einen Einspänner. 

Das, was heute gerne als „Latte macchiato“ bestellt wird, hat auch einen Wiener Namen
– nämlich „Kaffee verkehrt“. Die Zubereitung erfolgt nämlich in entgegengesetzter Reihenfolge zur Wiener Melange: Zuerst Milch, dann Kaffee. Genauer: ein Drittel heiße Milch, ein Drittel Milchschaum und dann erst ein Schuss Espresso.

 Im Café Hummel im Herzen der Josefstadt werden insgesamt 25 Kaffeespezialitäten serviert
(siehe https://cafehummel.at/karte/ ), da dürfen natürlich auch köstliche Variationen mit einem Schuss Alkohol nicht fehlen – wie etwa der Mozart Kaffee mit verführerischem Schokoladenlikör oder der „Maria Theresia“ mit fruchtigem Orangenlikör.